Patagonien ist einfach der Knaller und hat uns komplett umgehauen! Wir wussten nicht viel über diese Region, nur das es ein Traum für Wanderer und Naturliebhaber ist. Im Internet bzw. auf Blogs findet man noch nicht so viele Informationen zur besten Route und sinnvolle Verteilung der Nächte.
Wir versuchen etwas Licht ins Dunkele zu bringen und haben in diesem Artikel unsere Route, die Sehenswürdigkeiten und unsere Aufenthaltsdauer mit Unterkünften zusammengefasst.
Den Fokus haben wir auf Patagonien gelegt, im Feuerland waren wir 3 Nächte (Usuhaia).
Gestartet sind wir in Buenos Aires, sind dann in den südlichsten Zipfel im Feuerland geflogen und haben uns hauptsächlich mit dem Auto durch Patagonien gearbeitet.
Auf einen Blick
Dauer: 4 Wochen (05.02. – 07.03.2018)
Route: Buenos Aires, Ushuaia, El Calafte, Torres del Paine (W-Trek), Puerto Natales, El Calafate, El Chaltén, Hipolito Yrigoyen, Puerto Guadal, Coyhaique, Puyuhuapi, Futaleufú, Bariloche, Puerto Varas
Auf Google Maps kann man leider nicht alle Orte darstellen, daher nur die grobe Route:
Wir sind zwei mal auf der Route geflogen: Von Buenons Aires nach Ushuaia und von Ushuaia nach El Calafate.
Ab El Calafate hatten wir unser eigenes Auto bis Bariloche.
Es gibt zwei Straßen auf dem Weg in den Norden durch Patagonien: Die “Routa 40” auf der argentinischen Seite und die “Carretera Austral” auf der chilenischen Seite. Beide laufen parallel, sind aber von der Landschaft total verschieden. Die chilenische Seite ist tausend mal schöner als die Routa 40.
Ein Stück sind wir aber trotzdem auf der Routa 40 gefahren, denn die erste Straße in Chile beginnt in O’Higgins. Dort gelangt man vom Süden kommend schlecht hin und muss eine Fähre nehmen oder die Strecke doppelt fahren, da es eine Sackgasse ist. Daher sind wir ab El Clafate erst über die Routa 40 in Argentinien gefahren und sind ab Cochrane auf der chilenischen Seite rüber.
Wie wir den Trip geplant haben
Eigentlich halten wir nichts von Reiseagenturen, als Selbstbucher ist man meist viel günstiger unterwegs. Nicht so in Chile & Argentinien – das ist zumindest unsere Erfahrung. Wie es als Camper mit Zelt aussieht ist sicherlich nochmal eine andere Sache und dazu haben wir keine Erfahrungen. Wir hatten uns damals auch gegen ein Wohnmobil/ Camper Auto entschieden. Das war auch gut so, denn die Straßen sind holprig…
Stand Juni 2017: Als Selbstbucher hat man kaum Unterkünfte gefunden und wenn welche dabei waren, waren sie sehr teuer (da nur die großen Ketten gelistet sind). Gleiches galt für Inlandsflüge & den W-Trek. Die meisten Unterkünfte werden nicht auf den Online Portalen gelistet und ich würde mal behaupten, das Thomas als Trivago Mitarbeiter viel Ahnung davon hat 🙂 Mittlerweile haben wir verstanden, wieso es für Argentinien auch keinen Sinn macht, die Zimmer an Booking und Co. zu verkaufen: Die Preise ändern sich von Monat zu Monat so drastisch, da die Inflation so hoch ist. Würden die Hotels zu Beginn des Jahres ihre Zimmer an Booking verkaufen, wäre es ein Minusgeschäft. Daher läuft hier super viel über Reiseagenturen.
Wir haben uns für die Agentur Trip.me entschieden, eine Suchmaschine für lokale Reiseanbieter. Wir haben viele verschiedene Reisebüros angefragt. Die in Deutschland kann man total vergessen, die haben uns für die gleiche Route den doppelten Preis berechnet! Aber Trip.me ist sehr günstig, die können an uns kaum etwas verdient haben. Alle Hotels waren klasse, meist auch kleine lokale Unterkünfte mit nur wenigen Zimmern (suuuper) und jeder Transfer war optimal organisiert (wir wurden z.B. vob Flughäfen zu Unterkünften gefahren). Absolut empfehlenswert!
Von A nach B kommen & ab wann ein Auto Sinn macht
Wir haben unsere Reise in Ushuaia, also im südlichsten Zipfel von Argentinien begonnen. Von dort bis zum Ende des W-Treks macht ein Auto keinen Sinn. Autos sind nämlich sehr teuer (wir zahlen von El Calafate bis Bariloche 1.900$ für 16 Tage). In Ushuaia z.B. gibt’s zu allen Wanderungen Shuttle Busse und während des W-Treks würde das Auto 4 Tage rumstehen. Wir haben uns daher für ein Auto ab El Calafate entschieden.
Alternativ kann man mit Bussen reisen, die Netzte scheinen ganz gut ausgebaut zu sein, aber das war uns zu unflexibel. Was ich daran außerdem total doof finde, ist das man nie halten uns aussteigen kann – und die Carretera Austral in Chile ist eine Route, wo der Weg das Ziel ist. Es wäre sehr schade mit einem Bus durch zu fahren ohne zu halten, dann kann man die Route auch ganz lassen.
Tipp: Schreibt 3-4 Wochen vor der Reise verschiedene Autovermietungsfirmen an, ob sie ein Rückfahrangebot haben, also Autos die eh in den Norden müssen (z.b Bei On rent a car in El Calafate). So spart man die Einwegmiete (ca. 900-1.200$). Das Auto was wir regulär gemietet haben, konnten wir frei stornieren (darauf muss man bei der Buchung achten). Ein weiterer Vorteil: man bekommt ein Allrad für einem vergleichbar günstigen Preis, dafür sind die Autos etwas älter, aber top in Schuss! Das Auto haben wir selber gebucht und nicht über die Agentur.
Übrigens reisen super viele als Anhalter, teilweise sitzen 10-20 Leute an Knotenpunkte. Das fanden wir irgendwie unangebracht. Wir geben schließlich auch viel Geld für das Auto aus und lassen es in die Wirtschaft einfließen. Teilweise haben die Leute flehend Schilder hochgehalten, wahrscheinlich weil sie schon 5 Stunden da rumstehen.. Wir finden, dass man bei einer Reise, auch wenn es Low-Budget ist, zumindest den Transport einplanen sollte. Chile & Argentinien sind keine günstigen Reiseländer und die Busnetze sind gut ausgebaut und vor allem sehr günstig. Absolut ok fanden wir Tramper, die z.B. von einer Wanderung ins Dorf zurück wollten, die haben wir auch gern mit genommen, aber eine 200-300 Kilometer zwischen den Orten haben wir irgendwie nicht eingesehen. Falls ihr dieser Meinung absolut widersprecht, dann nehmt aus dem Abschnitt mit, dass Trampen dort sehr angesagt ist 😉
4×4 oder ein normales Auto?
Wir sagen: Auf jeden Fall in 4×4! Von El Calafate bis nach El Chaltén wäre ein normales Auto kein Thema, da alle Straßen geteert sind. Aber die Strecke Richtung Chile hat es in sich! Schlaglöcher ohne Ende! Die Routa 40 in Argentinien wird derzeit ausgebaut, aber die Carretera Austral in Chile wird nicht so schnell fertig sein – und die Strecke ist herrlich!
Mit einem normalen Auto kann man maximal 30-40 km/h fahren, da die Straße teilweise sehr schlecht ist. Und da man zwischen den Orten schon viele viele Kilometer fährt, würde man sehr viel Zeit verlieren. Wir hatten auf der Strecke nur Sonnenschein, noch schlimmer muss es also bei Regen sein, wenn sich die Schlaglöcher mit Wasser füllen.
Die Highlights der Route
In Patagonien gibts sooo viele tolle Ecken, hier nur die aller aller besten Highlights, die man nicht verpassen sollte.
- Buenos Aires
Irgendwo muss man ja erst mal landen 🙂 Wir fanden die Stadt super cool und waren etwas traurig, dass wir nur einen Tag hier hatten. - Feuerland: Wanderung im Fuego Nationalpark
Das südlichste Ende der Welt sollte auf dieser Reise nicht fehlen. Es gibt zahlreiche Wanderwege! Besonders die Wanderung im Fuego NP am Wasser entlang war toll! - 4 Tage auf dem W-Trek
Diese Wanderung gehört sicherlich zu den bekanntesten Attraktionen in Patagonien – zurecht! Es war der absolute Hammer! Frühzeitig um Reservierungen kümmern! - El Chaltén: Wanderung zum Fitz Roy Massiv
Ein weiteres Highlight und mindestens genau so genial wie der W-Trek! El Chaltén sollte man als Wanderliebhaber nicht auslassen… - Paso Roballos
Dieser Pass liegt zwischen Chile und Argentinien und man überquert hier die Grenze! Die Strecke war der Hammer, aber nur Schotter! Auf keinen Fall missen! - Carretera Austral in Chile
Dies ist die einzige Straße, die vom Süden Chiles Richtung Norden führt. Sie beginnt in O’Higgins und endet in Puerto Montt. Eigentlich komisch, dass diese Straße bisher zum größten Teil nur Schotterpiste ist. Besonders im Süden wird es sicherlich noch einige Jahre bis zum Ausbau dauern. Ab dem Ort Cerro Castillo ist die Straße zu 90% geteert.
Diese Strecke ist soooo toll! Teilweise sieht es aus wie in der Schweiz, einfach ein Traum!
- Whitewater Rafting in Futaleufú
Futaleufú ist DER Ort für Rafting – und man bekommt einiges an Action für den Preis geboten, da der Fluss viele Stromschnellen mit hoher Kategorie hat. Zudem ist die ganze Landschaft drum herum traumhaft schön! - Bariloche & Umgebung
Sind wir noch in Patagonien? Es könnte auch in Bayern, Österreich oder der Schweiz sein. Die Gegend ist der Hammer und absolut schön! Der Aussichtspunkt Cerro Llao Llao lohnt sich! - Puerto Varas & der Vulkan Osorno
Dies gehört zwar nicht mehr zu Patagonien, aber von hier sind wir aus diesen Gegend abgereist. Eine wunderschöne und komplett andere Landschaft mit Vulkanen! Ein Ausflug zum Vulkan Osorno ist ein Highlight!
Sicherheit in Chile
Neben Südafrika hatte ich Bedenken in Chile & Argentinien. Völlig unbegründet. Patagonien ist sowas von sicher! Wir hatten in einigen Unterkünften noch nicht mal einen Schlüssel für unser Häuschen. In der wunderschönen Pampa haben die Menschen andere Sorgen als Kriminalität 🙂
Schnellübersicht der Tage & Hotels
Wir listen euch mal unsere Hotels auf, alle waren super, manche sogar mega genial und andere basic, aber sauber – und das zählt. Wir haben es zwar über eine Agentur gebucht, aber vielleicht wirds so günstiger für euch.
Ankunftstag + 1 Nacht Buenos Aires
In der Stadt kann man locker 2-3 Tage verbringen, wir haben unseren Fokus allerdings auf Patagonien gelegt und sind daher von Buenos Aires nach Ushuaia geflogen.
Details hier
Übernachtung: 1828 Smart Hotel, 2 Nächte – tolles und zentrales kleines Hotel! Das haben wir privat gebucht!
3 Tage Ushuaia
Optimale Anzahl der Tage! Am Ankunftstag kann man die Stadt erkunden, sie liegt super schön! An den anderen zwei Tagen sind wir zur Laguna Esmeralda und in den Fuego Nationalpark gefahren, zum Wandern super! Ein Auto ist hier nicht nötig, da Shuttlebusse fahren.
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Übernachtung: Hotel Posada del Fin del Mundo, 3 Nächte – super gemütlich!
1 Tag El Calafate
Diese Station war nötig, denn in El Calafate ist der nächstgelegenste Flughafen zum Torres del Paine Park. Heißt von hier fährt man rüber. Die Übernachtung würde ich auch empfehlen, da man nach Rückkehr vom Torres wieder hierher zurück kommt und man daher nicht benötigte Klamotten dort lassen kann.
Übernachtung: Hosteria Meulen, 1 Nacht – klasse, nur etwas abgelegen zur Stadt
5 Tage Torres del Paine Nationalpark
Tag 1 im Torres haben wir als Ankunftstag genutzt und sind mit einem Bus die öffentliche Straße abgefahren. So hat man nochmal einen anderen Blick auf die Berge. Die anderen 4 Tage gehts von Hütte zu Hütte über den W-Trek, einfach genial!
Details hier
Übernachtung: Refugio Torres Norte (2 Nächte), Cabana Los Cuerrnos (1 Nacht), Lodge Paine Grande (1 Nacht)
2 Tage Puerto Natales
In Puerto Natales kann man nichts anderes machen als zum Torres del Paine zu fahren. Daher würde es genügen nach der letzten Etappe auf dem W-Trek nur eine Übernachtung einzuplanen.
Übernachtung: Hotel Francis Drake- absolut ok!
2 Tage El Calafate
Da sind wir wieder! In El Calafate haben wir uns den Perito Moreno Gletscher angesehen, ca 75 km entfernt. Ein toller Ausflug! Die 2 Tage benötigt man, da die Fahrt von Puerto Natales fast einen ganzen Tag dauert.
Details hier
Übernachtung: Hosteria Meulen – immer noch ok 🙂
3 Tage El Chaltén
Hallo Trekkingmetropole! Auf der Liste sollte auf jeden Fall die Wanderung zur Laguna de los Tres (Fitz Roy Massiv) stehen! 3 Tage sind optimal.
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Übernachtung: Hotel Las Piedras, super!
1 Tag Hipolito Yrigoyen
Ein reiner Übernachtungsort, da die Strecke über die Grenze nach Chile zu weit wäre. Aber der See in der Nähe ist ganz hübsch, da kann man sich nach der langen Fahrt die Beine vertreten.
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Übernachtung: Hotel Posada del Posadas, klasse!
2 Nächte bei Puerto Guadal
Was den Aufenthalt dort so genial gemacht hat, war die tolle Unterkunft! Bei dem netten Paar fühlt man sich wie daheim und man hat eine eigene Hütte direkt am See! Außer relaxen kann man nicht so viel machen.
Details hier
Übernachtung: Bahia Catalina – die bisher beste Unterkunft!
1 Nacht Coyhaique
Dies ist die Hauptstadt der Region und daher ist hier auch einiges los. Wir waren nur eine Nacht hier, man kann gut zwei Nächte daraus machen, denn die Stadt liegt super schön!
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Übernachtung: DA Hoteles, großes Hotel, aber ok!
2 Nächte Puyuhuapi
Auf dem Weg dahin haben wir uns den hängenden Gletscher im Parque Queulat angesehen, sehr cool! Puyuhuapi liegt sehr schön an einem See, perfekt zum Relaxen.
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Übernachtung: Hosteleria Alemana – klasse!
2 Nächte Futaleufú
2 Tage gehen hier schnell rum… Empfehlenswert ist eine Wanderung zum Piedra de Aguila mit einer fantastischen Aussicht und Whitewater Rafting (dafür ist der Ort super bekannt). Auf jeden Fall mindestens 2 Nächte bleiben!
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Übernachtung: Antigua Casona, 2 Nächte – sehr hübsch!
3 Nächte Bariloche
Hach, Bariloche die kleine Schweiz! Die Umgebung bietet so viele Ausflugsziele, man kann auch mehr als 3 Tage hier verbringen. Uns hat die Wanderung zum Refugio Frey und die Aussicht Cerro Llao Llao (ca. 22 km westlich) super gut gefallen.
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Übernachtung: NH Hotel, 3 Nächte – riesen Hotel ohne Charm, aber super!
2 Nächte Puerto Varas
Was eine Überraschung! Es gibt hier viele Vulkane und traumhafte Aussichten. Ich wäre gern länger geblieben! Am besten war der Tagesausflug zum perfekt geformten Vulkan Osorno.
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Übernachtung: Weissenhaus, 2 Nächte – suuuper!
Was würden wir optimieren
Irgendwie fast nichts… Wir fanden unsere Route klasse wie sie war. Wir haben den Fokus bewusst auf Patagonien gelegt und sind in Ruhe Richtung Norden gefahren.
Das einzig nicht optimale war, nach dem W-Trek nach Puerto Natales zu fahren, denn dort gibts nicht zu unternehmen, als zum W-Trek zu fahren. 2 Nächte sind daher nicht nötig und könnte im besten Fall ganz ausgelassen werden, falls es möglich ist nach El Calafate zu fahren.
Detail Artikel
Ihr habt nun einen groben Überblick und sucht nach Details? Hier all unsere Artikel zu dem Thema:
Reise durch Patagonien & Feuerland Teil I: 1 Tag in Buenos Aires & Wandern im Feuerland
Reise durch Patagonien Teil II: Der W-Trek im Torres del Paine Nationalpark
Reise durch Patagonien Teil III: Tipps für El Calafate & El Chaltén (Fitz Roy Massiv)
Reise durch Patagonien Teil IV: Über die Grenze nach Chile auf der Carretera Austral
Reise durch Patagonien Teil V: Whitewater Rafting in Futaleufú & 3 Tage in Bariloche
Sur Chico, Chile: Tipps für Puerto Varas & den Vulkan Osorno
Falls ihr noch weitere Fragen habt, meldet euch gern!
Viel Spaß beim Planen,
Thomas & Julia