Island ist ein Traum für Naturliebhaber! Hier kommt jeder Wanderer auf seine Kosten: von tollen Wasserfällen über abgefahrene heiße Quellen oder aus der Erde hochsprudelnde Geysire! Dieses Land ist definitiv ein Besuch wert.
Auf einen Blick:
Reisedauer: 13.-20.06.2015 (7 Reisetage), individuelle Rundreise
Route:
Ausgangspunkt: Flúðir, von hier haben wir alle Tagestouren gemacht. Diese seht ihr in der Karte, indem ihr den entsprechenden Tag auswählt.
Unterkunft
Da es in Island nicht von Unterkünften wimmelt, haben wir uns entschlossen den Süden von einem Standort aus zu erkunden. Wir haben uns für den Ort Flúðir entschieden. Der Ort liegt ziemlich zentral von allen möglichen Sehenswürdigkeiten, dem sogenannten berühmten Golden Circle.
Beste Reisezeit für Island:
Wir sind damals in der zweiten Juni Woche nach Island geflogen. Zu der Zeit war Mittsommer und es wurde daher kaum dunkel. Vorteil: wir konnten auch abends um 23 Uhr noch Wasserfälle besuchen und man hatte somit null Stress durch Dunkelheit. Wenn es sich zeitlich einrichten lässt, würde ich unbedingt in der Woche fahren.
Flug:
Bei uns hat Wow Air gerade seine Route nach Island eingeführt, dort konnten wir noch einen Schnapper für ca. 130€ von Düsseldorf aus ergattern!
Mietwagen:
Ein Mietwagen ist ein Muss und auch unbedingt empfehlen würde ich ein Allrad Wagen! Denn: viele Straßen in Island sind wie bei uns Feldwege und je nachdem wo ihr hin fahrt müssen Flüsse überquert werden. Hier ist Allrad Pflicht! Den Spaß zu verpassen sollte nicht am Auto scheitern. Auf dieser Seite seht ihr wo 4×4 Pflicht ist und welche Straßen aktuell wegen des Wetters gesperrt sind.
Gebucht haben wir bei Icerental 4×4. Die haben zwar nicht die neusten Modelle, sind aber trotzdem top gewartet und sicher. Preislich viel attraktiver als die bekannten Autovermieter. Wir wurden von denen am Flughafen abgeholt und sind mit denen zu den “Garagen” gefahren 🙂
Unsere Tagesausflüge
Vorweg: Ich empfehle euch den Rother Wanderführer zu kaufen. Dieser beinhaltet zahlreiche Wanderungen, alle dir wir gemacht haben, sind auch dort enthalten.
Am Ankunftstag:
Hjálparfoss
Geheimtipp:
Tag 1:
Geysir, Gullfoss, Þingvellir, Kerið (siehe oben Karte Tag 1)
Geysir
Gullfoss
Þingvellir
In Þingvellir treffen die amerikanische und europäische Kontinentalplatten aufeinander bzw. driften dort auseinander, sodass man tolle Felsformationen und auch Wasserfälle sieht. Man kann ein Stück an den Platten entlanglaufen, dort wurde ein Art Holzweg gebaut. Von ganz oben hat man eine tolle Aussicht über das Gebiet.
Kerið
Der Kerið ist ein Kratersee, ein Stopp solltet ihr einplanen (gegen einen kleinen Eintrittspreis). Bei uns war es 19 Uhr abends. An einem Tag schafft man ziemlich viel.
Tag 2
Seljalandsfoss, Þórsmörk, Schwimmbad Seljavallalaug (siehe oben Karte Tag 2)
Auf dem Weg nach Seljalandsfoss:
Dort haben wir viele tolle Wasserfälle gesehen und haben hier und dort mal angehalten…
Seljalandsfoss
Einer der berühmten Wasserfälle in Island. Zieht euch Regenjacken an, falls ihr auch mal um und hinter den Wasserfall laufen wollt 🙂 Ist auf jeden Fall spaßig und abgefahren durch die Gischt “hinter die Kulissen” zu laufen!
Rechts neben dem Seljalandsfoss gibts noch einen kleinen Wasserfall, dort könnt ihr eine Leiter hochklettern und von oben runter fotografieren, aber auch von unten schauen.
Þórsmörk
Þórsmörk ist ein riesen Naturschutzgebiet in dem jeder Wandersmann auf seine Kosten kommt. Im Rother Wanderführer ist die Route beschrieben. Um dort hin zu kommen fährt man ca. 25 km von der Ringstraße nur Schotterpiste und vorallem durch viele kleine und auch größere Flüsse. Ein Abenteuer sag ich euch! 🙂
Daher gibt es zwei Voraussetzungen für dieses Gebiet:
1. Niemals ohne Allrad Auto hinfahren!!
Man muss teils tiefe Flüsse überqueren. Wir haben einige normale Autos gesehen, die es versucht haben und dann liegen geblieben sind. Ich hatte erst richtig schiss, aber hat echt Spaß gemacht 🙂 Wenn ihr euch nicht sicher seid wie tief das Wasser ist, dann wartet auf eine Touri Tour, denen fahrt ihr hinterher. Wir sind nie stecken geblieben, nur einmal etwas mit dem Fluss geschwommen – haha!
2. Checkt die Straßen hier!
Wieso? Es kann durch Schneefall oder Schmelzwasser der Gletscher vorkommen, dass Straßen gesperrt sind. Gerade auf dem Weg nach Þórsmörk sind die Straßen auf Grund zu hoher Flussstände manchmal geschlossen. Daher steht auch in einigen Wanderführern, dass man Puffer-Tage einbauen soll, falls man nicht mehr zurück kommt. Denn die Wasserstände der Flüsse sind abends höher als morgens, denn die Sonne scheint und Wasser schmilzt… Wir hatten Glück und konnten hin und zurück fahren 😉 Am nächsten Tag und die ganze Woche war die Straße allerdings gesperrt! Puh!!
Am Ende der Schotterpiste muss man nochmal einen “etwas” breiteres Flussbett überqueren 😉 Das waren die tiefsten und kritischsten Flussstellen. Auch hier haben wir einige Autos vorfahren lassen um zu sehen wo sie herfahren, also halb so wild! Jetzt hab ich ja gut Reden, hehe!
Hier sieht man das Flussbett…
Wenn ihr das Flussbett erfolgreich überquert habt seht ihr eine Hütte, rechts davon startet der Wanderweg hoch auf den Berg! Der Rundweg dauert ca. 1,5 Stunden und bietet tolle Ausblicke.
Stillgelegtes Schwimmbad Seljavallalaug
Man überquert zunächst ein leeres Flussbett und man muss auch über einen Fluss “klettern”. Daher empfehle ich feste Wanderschuhe, barfuß wird wohl zu kalt sein 😉
Die Wanderung dauert ca. 15-20 Minuten und ist sehr easy. Das alte Schwimmbad sieht man wirklich erst, wenn man fast da ist. Vor Ort ist auch ein kleines Häuschen wo man sich umziehen kann, der Eintritt ist frei! Das Schwimmbad ist direkt an Felsen gebaut, sodass das warme Wasser vom Fels ins Bad plätschert, mega angenehm! Und der Ausblick in die Natur ist unbeschreiblich. Wenn ihr im Süden unterwegs seid, solltet ihr den Stopp für eine kurze Entspannung einlegen. Viel los ist dort nicht.
Tag 3
Sehenswürdigkeiten:
Wanderung Reykjadalur (siehe Karte oben Tag 3)
Ursprünglich geplant war nach Landmannalaugar zu fahren, aber leider waren bei uns die ganze Woche die Straße dorthin gesperrt. Muss ein Traum sein!
Alternativ haben wir uns dann eine Wanderroute aus dem Rother Wanderführer durch ein Thermalgebiet mit Endstopp einer heißen Quelle rausgesucht.
Reykjadalur
Dieser Tag war der einzige Tag, wo es die ganze Zeit geregnet hat… Viel gesehen haben wir daher nicht von der Umgebung 🙂 Aber auch so muss man Island mal erleben, spaßig wars trotzdem!
Die Wanderung findet man im Rother Reiseführer. Los gehts leicht bergauf auf einer geteerten Straße an zig sprudelnden Schlammlöchern entlang. Es war zwar diesig, aber überall sieht man kleine Rauchwolken aufsteigen, ein witziger Anblick.
Man geht laut Beschreibung links an einem Wasserfall vorbei, den haben wir aber nicht sehen können… Wenn man nach einiger Zeit oben ankommt sieht man schon einen dampfenden Fluss mit einigen “Kabinen” zum Umziehen. Wir sind nicht direkt am Fuß stehen geblieben (hier war mir das Wasser noch zu lauwarm). Daher sind wir weiter um die Kurve bis noch mehr dieser Kabinen kam. Dort war das Wasser dann sehr angenehm und im leichten Fisselregen haben wir uns im Fluss aufgewärmt.
Die Wanderung kann man noch weiter gehen, aber auf Grund der Wetterlage sind wir auf denselben Weg zurück ins Tal, am Ende dann auch komplett durchnässt 😉
Tag 4
Sehenswürdigkeiten:
Fjaðrárgljúfur – Canyon, Skógafoss, Gletscher Jökulsárlón, Svartifoss (siehe Karten oben, Tag 4)
Der Tag mit den meisten Kilometern, unser Ziel: der Gletscher Jökulsárlón! Durch die lange Helligkeit konnten wir viele Stopps auf dem Hin- und Rückweg einlegen und daher kam einem die Fahrt nicht lang vor.
Fjaðrárgljúfur – Canyon
Gletscher Jökulsárlón
Der Gletscher war einfach gigantisch, unbeschreiblich! Alles was man sehen konnte waren riesige Eisberge! Ich glaub vorher habe ich sowas noch nicht gesehen, zumindest fällt mir gerade nicht ein wo das gewesen sein könnte. Wir hatten super sonniges Wetter, dadurch hat das ganze Eis super schön geleuchtet, was eine Augenweide 🙂
Wir haben schon weit im Voraus eine Gletschertour gebucht, da die Touren gut ausgebucht sind. Gerade wenn man mit mehreren Leuten unterwegs ist, würde ich vorher reservieren.
Gebucht haben wir auf icelagoon.is (pro Person ca. 70€). Wir haben uns für die “Zodiac-Tour” anstatt der “Amphibian-Tour” entschieden, da man mit den Booten näher an den Gletscher kommt.
Mit einem Schlauchboot und eingepackt in dicken Eskimo Anzügen geht es los aufs Eis. Die Fahrt dauert ca. eine Stunde und man fährt durch die riesen Eisschollen und ganz nah an die Eisberge. Absolute Empfehlung!
Auf dem Rückweg zu unserem Haus haben wir noch an zwei Wasserfällen gehalten:
Svartifoss
Die Wanderung zum Svartifoss dauert ca. 40 Minuten und es geht erst mal nur bergauf, aber es ist eine leichte und gut ausgebaute Wanderung. Im Rother Wanderführer ist die Wanderung auch aufgelistet.
Skógafoss
Tag 5
An dem Tag haben wir eher rum gegammelt und sind teilweise einfach ein bisschen rum gegurkt und haben nochmal Halt am Geysir gemacht.
Tag 6
Heute ist Freitag und unser Flug geht am Samstag morgen um 6 Uhr. Daher unser Plan: wir fahren Richtung Reykjavík und schauen uns die Stadt und Umgebung an. Eine Wanderung steht auch noch auf dem Programm. Die Nacht wird durchgemacht bzw. ein kurzes Nickerchen im Auto gehalten.
Leider hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht, denn es hat geschüttet und war nebelig ohne Ende, daher ist die Wanderung ausgefallen… Nun ja, dann haben wir eben Karten im Auto gespielt 🙂
Angesehen haben wir uns natürlich auch Reykjavík. Ich weiß nicht ob es daran lag, dass wir gerade aus Natur pur kamen, aber die Stadt fand ich nicht spannend. Die Innenstadt ist ganz nett, aber nichts besonderes. Das hab ich mir schon fast gedacht, daher haben wir auch nur den Abreisetag dafür eingeplant.
Halt haben wir auch an der berühmten blauen Lagune gemacht. Ich persönlich finde den Eintritt viel zu teuer dafür, dass man überall in Island umsonst und vorallem völlig ungestört in heißen Quellen baden kann. Was trotzdem ganz nett war, ist dort in dem Gebiet rumzulaufen, denn dieses blaue Wasser sieht abgefahren aus. Es gibt genau an der blauen Lagune einen kleinen Rundweg.