Wie schnell geht bitte die Zeit um? Kambodscha war zu Beginn unserer Weltreise noch Lichtjahre entfernt… Und nun stehen wir in Siem Reap, wo unsere Reise durch das Land Richtung Süden startet. Was wir hier erlebt haben, wie wir es fanden und welche Tipps wir haben, erfahrt ihr hier! Ich bin auf jeden Fall ganz aufgeregt was das Land zu bieten hat!!
Zu einem Gesamtüberblick unserer Route gelangt ihr hier:
11 Tage Rundreise durch Kambodscha: Route, Tipps & Erfahrungen
In Siem Reap haben wir drei Übernachtungen eingeplant, denn wir hatten zwei Dinge auf unserer Wunschliste:
a) der Besuch die Tempelanlagen von Angkor Wat
und b) einen Ausflug zum See Tonle Sap mit den schwimmenden Dörfern
Denn ja es gibt mehr zu sehen als nur die Tempel von Angkor Wat 😉
Unsere Unterkunft
Residence 101, 3 Nächte
Zur Erkundung von Angkor Wat und dem See haben wir uns für ein Boutique Hotel im Zentrum von Siem Reap entschieden. Das Hotel hat nur wenige Zimmer und somit fallen hier keine Busse voller Chinesen ein… Diese riesigen Hotelanlagen (und die Busse voller Chinesen) haben wir auch schon gesehen, da zahlen wir lieber 10€ mehr 😉
Das Frühstück ist völlig ausreichend und man braucht nur 10 Minuten zu Fuß ins Zentrum. Wir haben uns pudelwohl gefühlt und würden jederzeit wieder herkommen. Die Zimmer sind sauber und man hat gutes Internet. Besonders die Tagestouren des Hotels waren super organisiert und genauso teuer wie “auf der Straße” (fragt nach dem Fahrer Sol). Wer sich diesen Stress beim Suchen sparen will, ist hier gut aufgehoben.
Wie man zwei volle Tage sinnvoll füllt
Erst mal ist die Organisation von Ausflügen in Siem Reap total easy. Man braucht sich nicht einen Wolf zu googlen, denn die meisten Hotels bieten Touren an. Unser Hotel hat uns den Tuk Tuk Fahrer für beide Tage organisiert. Wir haben uns entschieden sowohl Angkor Wat als auch die schwimmenden Dörfer ohne Guide zu machen, heißt uns fährt das Tuk Tuk nur von A nach B, organisiert Eintrittskarten für uns und wartet bis wir mit dem Sightseeing fertig sind. Möchtet ihr dazu noch Hintergrundinfos haben, so schaut bei viator oder getaguide nach geführten Touren.
Tagesausflug zu den schwimmenden Dörfern
Den ersten vollen Tag in Siem Reap haben wir für einen Ausflug zum Tonle Sap See genutzt, dies ist der größte See in Südostasien und eins der fischreichsten Binnengewässer! Kein Wunder also, dass man an jeder Ecke fischende Menschen sieht. Was den Ort besonders macht, sind die Häuser, die auf meterhohen Pfählen gebaut sind. Denn würden sie es nicht tun, würden jedes Jahr zur Regenzeit die Häuser weggeschwemmt werden.
Los ging mit einem Tuk Tuk und unseren Fahrer Sol.
Kosten & Anfahrt
Besuchtes Dorf: Kompong Plok
Fahrer Sol: 20$ Gesamt
Bootsfahrt: 23$ p.P.
Zusätzliche Bootsfahrt bei den schwimmenden Dörfern: 5$ p.P.
Wir sind vom Hotel aus etwas mehr als eine Stunde mit dem Tuk Tuk dort hin gefahren. Man zahlt kurz vor den schwimmenden Dörfern 23$ pro Person für eine zwei Stunden Bootstour durch die Dörfer. Ganz schön knackige Preise für Kambodscha oder? Habe ich mir zumindest gedacht…
Mitten in den schwimmenden Dörfern hat man dazu noch die Wahl mit einem kleineren Paddelboot durch die Mangroven Wälder für 5$ zu fahren. Beides haben wir gemacht.
Gesamt dauert der Ausflug ca. 5 Stunden.
Unsere Erfahrung
Ich fand den Ausflug richtig klasse! Schon bei der einstündigen Hinfahrt zum Tonle Sap See bekommt man den ersten Eindruck vom Land. Wir in unserem Tuk Tuk tukkeln mit 20 km durch staubige Straßen, die teilweise nur ein guter Schotterweg gleichen und überholen Kühe, zig Hunde und Kinder auf Rädern. Ich mache Stress, wenn Thomas “riskant” in Deutschland überholt… äh, nun darf er alles machen ohne das ich schimpfe. Hier läuft es so: es wird kurz gehupt und los gehts auf die Gegenspur, die die von vorne kommen machen Platz auf dem “Standstreifen”. In einem Tuk Tuk mit 2 kmh schon eine Erfahrung 😉 Allein deswegen lohnt sich der Ausflug zum See, denn es war unser erster Tag und man bekommt den perfekten ersten Einblick ins Land.
Früher habe ich gedacht, dass das Land sicherlich recht ähnlich zu Thailand ist, aber nein, ist es nicht. Kambodscha hat nochmal einen ganz anderen und eigenen Flair. Ich bin sehr überrascht wie toll ich es finde!
Ah, da war ja noch die Bootstour 🙂 Die hat uns auch sehr gut gefallen! Los geht die Tour an einem Hafen, wo es nur so von den kleinen Schiffen wimmelt. Sieht etwas chaotisch aus, aber jeder weiß was zu tun ist, sehr faszinierend 🙂 Unser “Kapitän” war entweder gleichzeitig Polizist oder hatte nur die Klamotten an, man weiß es nicht…
Die ersten fünf Minuten fand ich es auch ein wenig gruselig, denn man bekommt ein eigenes Boot und irgendwie war der Typ so eklig mit seinen fehlenden Zähnen. Ich stelle mir dann gern mal vor wie er einfach einen anderen Weg über den See nimmt und uns ausraubt. Unsinn, ich weiß… es lief alles super.
Jedenfalls fährt man quer durch die schwimmenden Dörfer und sieht überall jung und alt mit den Fischernetzen hantieren. Kinder paddeln von der Schule mit ihrem Booten über den Fluss, ein tolles Bild und eine ganz andere Welt. Zwar sieht man sehr viele Touristenboote durch das Dorf fahren, aber ich hatte den Eindruck, dass die Menschen ihr normales Leben führen und nicht für den Tourismus tun als ob.
Wie anders wir aufgewachsen sind… Ich ekel mich schon barfuß an manch trockenen Stellen herumzulaufen und hier latscht ein Mädchen ganz selbstverständlich durch die eklige Pampe ihres Dorfes. Die Kinder sind auf jeden Fall abgehärtet und keine Weicheier.
Die Bootstour stoppt dann einmal an einem Steg, hier kann man mit den Frauen der Dörfer auf einem kleineren Boot durch die Mangroven fahren. Ok, das ist für den Tourismus gemacht und wäre ohne ihn kein Bestandteil des normalen Lebens der Menschen! Eine Menge Frauen warten darauf uns durch ihr Dorf zu führen. Erst wollten wir das nicht machen, aber nachdem wir hundert mal gebeten wurden die Menschen des Dorfes zu unterstützen, konnten wir nicht nein sagen. Die 5$ waren es wert und ich fand die kleine Tour sehr interessant (die Fahrt dauert 30 Minuten).
Unser Fazit: ein toller halbtägiger Ausflug! Wir sind um 8.30 Uhr los und waren um 14 Uhr wieder im Hotel. Heißt man kann diesen Ausflug super mit der Besichtigung von der Stadt Siem Reap verbinden.
Die Stadt Siem Reap
Von Erzählungen her habe ich von dieser Stadt rein gar nichts erwartet, es ist einfach DER Ausgangsort nach Angkor Wat. Umso toller, dass wir sehr positiv überrascht wurden. Nach dem Ausflug zu den schwimmenden Dörfer haben wir uns Siem Reap angesehen. Hier wurde sehr viel für den Tourismus aufgebaut, aber irgendwie hat uns die Stadt gut gefallen. Gerade bei Nacht wirkt die Stadt besonders toll. Jeden Tag gibts mehrere Nachtmärkte in der Innenstadt. Schon eine Stunde reicht sich den größten Teil anzusehen.
Wer vielleicht wie wir schon über Wochen nur asiatisches Essen hatte, dem können wir wärmsten diese beiden Pizzarestaurants empfehlen. Ich finde wir dürfen diese eigentliche Schandtat mal zulassen 😉
a) Belmiro’s Pizza & Subs
b) Il Forno Siem Reap
Angkor Wat
1-Tages Eintritt: 37 USD p.P.
Kosten Tuk Tuk Fahrer: 25$ Gesamt (5$ Aufschlag für den Sonnenaufgang)
Öffnungszeiten der Tempel: 7.30 Uhr
Angkor Wat ist das bekannteste Ziel in Kambodscha, das dürfen wir uns daher natürlich nicht entgehen lassen! Oft liest man, dass man Angkor Wat am besten drei Tage lang erkunden sollte… Puh nee viel zu lang für uns! Wir haben uns für einen Tag entschieden und das war völlig ausreichend.
Man hat die Wahl zwischen dem Small und dem Grand Circuit, beides Rundwege durch die Tempelanlage. An einem Tag schafft man sehr gut den kleinen Rundweg. Wir haben dafür gute 7 Stunden gebraucht, was uns gereicht hat. Hier eine kleine Karte vom Small Circuit:
Die Tour haben wir mit Sol, unserem Tuk Tuk Fahrer vom Hotel gemacht, der uns von Tempel zu Tempel gefahren hat. Einen zusätzlichen Guide haben wir nicht gebucht. Wer das machen möchte, kann den Guide vorab über Viator oder getaguide buchen, selbst vor Ort wird man noch angequatscht.
Sonnenaufgang am Angkor Wat Tempel
Los ging’s um 4.30 Uhr, um pünktlich zum Sonnenaufgang am Haupttempel Angkor Wat zu sein. Den Sonnenaufgang schaut man sich nämlich vom See oder viel mehr Tümpel an, der vor dem Angkor Wat Tempel liegt, heißt hier wird es voll! Am besten auf die rechte Seite des Sees gehen, denn auf der linken Seite ist ein Baugerüst im Weg. Wer einen Platz in der vordersten Reihe bekommen möchte, sollte um 5 Uhr vor Ort sein (die Sonne geht gegen 6 Uhr auf), denn der Angkor Wat Tempel ist der Ausgangspunkt aller Touren. Dies ist DER Ort um ein Foto vom Sonnenaufgang zu machen. War schon ganz hübsch! Vor allem weil man im stockdunklen das erste mal in Angkor Wat steht und dann nach und nach alles um einen herum heller wird. Wahnsinn!
Von dort haben wir uns nicht erst den Tempel Angkor Wat angesehen (was eigentlich logischer wäre), sondern sind direkt mit dem Tuk Tuk zum letzten Tempel der Small Circuit Runde, dem Ta Prohm Tempel gefahren. Heißt entgegengesetzt von der eigentlichen Reiseroute durch die Tempelanlage. Und das war gut so. Denn beim Sonnenaufgang sind sehr viele Menschen, wenn man sich an die eigentliche Laufrichtung hält, muss man Vorliebe nehmen mit vielen vielen Chinesen die im Weg rumstehen (haha, ich scheine ein Trauma von unserer China Reise zu haben… ) 😉
Daher der Tipp: Erst den Sonnenaufgang am Angkor Wat Tempel ansehen und später nochmal herfahren um diesen zu besichtigen. Da die Tempel erst um 7.30 Uhr öffnen (außer Angkor Wat), hat man noch genügend Zeit in Ruhe zu frühstücken.
Ta Prohm
Dieser Tempel ist durch den Film Tomb Raider bekannt. Meiner Meinung nach auch der schönste auf der Small Circuit Route. Hier sieht man, dass die Natur den Tempel in ihrer Gewalt hat: überall ragen Bäume und riesige Wurzeln aus den Bauwerken. Mit dem morgendlichen Sonnenlicht konnte man sehr schöne Bilder schießen, vor allem ohne Menschen!
In dieser Anlage darf man komplett durchlaufen. Ob wir das gut finden sind wir uns noch nicht ganz einig. Denn es kommen sooo viele Touristen hier her, eines Tages wird nichts mehr übrig sein. Eigentlich sollte man diesen tollen Ort besser schützen.
Ta Keo und Thommanon
An diesen beiden Tempeln kommt man nach dem Besuch in Ta Prohm vorbei. Beide Tempel kann man nur von außen ansehen und dürfen nicht betreten werden. Auf den ersten Blick daher nicht so spannend, aber am Thommanon Tempel habe ich mein Lieblingsmotiv geschossen. Das Licht war perfekt und der Tempel sieht einfach toll aus!
Angkor Thom
Dann ging es weiter in das “Gebiet” Angkor Thom, hier sind mehrere Tempel zu finden. Wir haben uns zunächst die Terrassen der Elefanten angesehen. Den fanden wir nicht ganz so spannend:
Danach sind wir weiter zum Baphuon Tempel. Auf den kann man wieder rauf gehen. Auch diesen fand ich auch weniger spannend im Vergleich zum Ta Prohm. Von oben hat man aber eine gute Sicht.
Dagegen ist der Bayon Tempel aber super klasse! Das besondere sind die ganzen Gesichter in den Mauerwerken. Neben dem Ta Prohm Tempel hat mir dieser mit am besten gefallen. Wenn man sich überlegt welche Arbeit dadrin steckt! Mittlerweile war es 11 Uhr und die Sonne hat uns ganz schön zu schaffen gemacht. Eine Kappe wäre clever gewesen…
Angkor Wat Tempel
Da waren wir schon zum Sonnenaufgang und haben den 10-Minuten Weg von der Tuk Tuk Station nochmal auf uns genommen – in der Hoffnung nun weniger Menschen um uns zu haben als am Morgen. Ob es leerer war bin ich mir nicht ganz sicher. Chinesen mit Fahnen haben wir jedenfalls gesichtet und die Krönung: diesmal hatte ein Guide der Chinesen sogar so Plastik Klapperhände dabei um seiner Schar den Weg zu weisen… hiiiilfeee und hallo, das ist eine heilige Stätte, wieder kein Benehmen…
Auf jeden Fall war es viel viel voller als beim Ta Prohm 🙂
Dies ist der bekannteste Tempel in Angkor Wat. Ich fand den Tempel von außen hübscher als von innen. Die Türme geben ein tolles Bild ab!
Tipps:
Vorbereitung ist alles! Wenn ihr euch Zeit sparen wollte, haben wir folgende Tipps:
- Hol das Ticket schon am Vorabend, denn dann musst du morgens vor dem Sonnenaufgang keine Zeit für den Ticketschalter einplanen. Wenn man das Ticket nach 17 Uhr holt, darf man sogar am selben Tag noch zum Sonnenuntergang zur Tempelanlage (haben wir nicht gemacht). Daher haben wir am ersten Tag in Siem Reap auch erst den Ausflug zum See gemacht.
- Besorg dir etwas zum Frühstücken. Meist bieten die Hotels eine kostenlose Box an. Wir haben uns dazu noch in einer Bäckerei am Vorabend eingedeckt.
- Kleidung:Laut Verhaltenskodex sollten Frauen lange Hosen/ Röcke tragen und ein T-Shirt, schulterfrei ist nicht erlaubt. Bei Männern sind Shorts über die Knie ok. Keine Sandalen oder Flip Flops. Wir haben auch viele Mädels gesehen, die Shorts an hatten und Flipflops. Anscheinend ist das auch kein Problem, aber eher eine Frage des Respekts.
Hier eine sehr gute Seite wo alles zu Angkor Wat sehr gut zusammengefasst ist. Den Eintrag fand ich sehr hilfreich bei unserer Planung.
Für uns geht es nun mit einem Bus weiter nach Phnom Penh (Link zum Artikel hier)
Bis bald
Thomas & Julia
Sehr wertvolle Tips für Siem Reap haben wir hier gefunden. ??
Bei dem schwimmenden Dörfern haben sich allerdings die Preise verändert.
Man zahlt mittlerweile 35$ p.P. am Ortseingang.
Inbegriffen ist die Bootsfahrt durch das Dorf sowie eine ca. 30 Min. Fahrt auf einem kleinerem Boot durch den Mangrovenwald.
Wir konnten Ende Oktober das Dorf auch noch zu Fuß erkunden bevor es zurück zum Ausgangspunkt der Tour ging.