Oh je, es ist so weit. Wir sind in der letzten Woche unserer Weltreise und können es gar nicht fassen, wie schnell die Zeit vergangen ist. Für die letzten paar Tage haben wir uns für Entspannung, Wein und Meer entschieden und sind 4 Nächte nach Vina del Mar gefahren. Es kann ja keiner ahnen wie hässlich und nicht sehenswert diese Stadt ist… Dazu aber später mehr 🙂
Um flexibel zu sein, haben wir uns in Santiago ein Auto gemietet.
Bis ans Meer sind es ca. 150 km, also gar nicht so weit!
Unsere Route Richtung Meer
Hier ein kurzer Überblick, wo die ganzen Orte liegen und wie weit es von Santiago entfernt liegt.
Das Casablanca Tal – Eine Weinregion Chiles
Auf dem Weg von Santiago nach Vina del Mar kommt man durch das Casablanca Tal, die Weinregion Chiles. Da wir erst gegen Nachmittag einchecken konnten, haben wir uns schon mal ein paar Weingüter angesehen. Verglichen mit anderen Weinregionen der Welt, fehlt mir im Casablanca Tal das Flair… Erstens führt durch das Gebiet eine Autobahn und zweitens gibts zwar viele Weinreben, aber nicht so flächendeckend, wie man es gewohnt ist. So stehen neben den Weinreben ab und zu Maisfelder oder verwahrloste Wiesen. Generell gibts im Casablanca Tal gar nicht so unendlich viele Weingüter, es müssten so 8-10 sein, ich hatte es mir viel größer vorgestellt. Wir haben ein ganz tolles Weingut besucht, da waren wir auch direkt 3x hintereinander, huch! 🙂
Weingut Vino Indomita
Laut unserem Reiseführer hat man von diesem Weingut die beste Aussicht, denn es liegt auf einem Hügel – und stimmt nicht schlecht! Allerdings fand ich das Gebäude etwas zu protzig für ein Weingut. Aber die Umgebung dort oben mit all den Weinreben ist total hübsch. Es lohnt sich auf jeden Fall etwas durch die Gegend zu laufen! Die bieten auch eine Führung an, die allerdings mit 18$ p.P. happig ist! Wir hätten auch gern den Savignon Blanc getestet, der war aber ausverkauft… Wir würden eher das nächste Weingut empfehlen.
Weingut Casas del Bosque
Das beste Weingut im Casablanca Tal! Hier stimmt einfach alles. Das Casas del Bosque hat eine ganz andere Ausstrahlung und ist einfach hübsch angelegt. Es gibt Sonnenliegen und Lounge Möbel zum Relaxen im Garten!
Das Weingut hat zudem ein super Restaurant und man kann draußen auf der Terrasse mit einer tollen Aussicht auf die Weinreben essen. Das Essen war echt spitze und auch die Weine sind super lecker, besonders der Savignon Blanc Grand Reserve (wurde mehrfach ausgezeichnet) ! Da haben wir sicherlich 4 Stunden (an allen 3 Tagen) verbracht 🙂 Die bieten auch ungeführte Radtouren durch das Weingut an, aber wir saßen lieber faul mit einem Glas Wein auf den Liegen… Sehr zu empfehlen! Am Wochenende haben sie einen Lounge Bereich mit Musik und Tapas.
Als wir zum dritten Mal dort gegessen haben, wurde uns sogar jeweils ein Glas Wein und Tapas geschenkt, wuup wuuup!
Wir haben zwar noch ein paar andere Weingüter abgeklappert, haben aber festgestellt, dass das Casas del Bosque nicht zu toppen ist. Das Emiliana z.B. sieht eher aus wie ein Bauernhof und das Vina Mar könnte auch ein arabisches Herrenhaus sein. Die Zeit kann man sich sparen und direkt ins beste Weingut fahren 🙂
Vina del Mar…
…Der Ort in dem wir übernachtet haben! Was eine hässliche Stadt, muss man ja mal ehrlich sagen…
Wir hatten uns das so vorgestellt: Vina del Mar ist die ruhige Stadt am Meer neben der riesen Stadt Valparaiso, es gibt eine Menge Weingüter und man kann gemütlich am Strand liegen und nochmal richtig relaxen, bevor es zurück nach Deutschland geht. Aber nee, nix da! Die Stadt ist recht groß und ich frage mich welcher Hannes die Baugenehmigung gegeben hat… Die Stadt besteht aus massig hässlichen Hochhäusern, die die Strandpromenade zieren… Schrecklich und schade! Die Stadt hat uns daher gar nicht gefallen. Weiter im Norden gibts allerdings einen nicht ganz so grausamen Strand… 😉 Wir sind jedenfalls sehr froh, dass wir ein Auto hatten und die restliche Gegend erkunden konnten… Den Ort können wir euch also nicht ans Herz legen.
Aber hey, unser Hotel Cassinetta war klasse! Ein sehr ursprünglicher Baustil und sehr klein, hier haben wir uns super wohl gefühlt! Einen kostenlosen Stellplatz gibts noch dazu!
Schauen wir uns mal die Umgebung an…
Ein Tag in Valparaiso
Vina del Mar und Valparaiso gehen ineinander über. Allerdings hat Valparaiso viel mehr Charme. Rund um den Hafen, also den flachen Teil kann man sich sparen, da stinkt es nach Pisse, Gras und Hundekacke und ist außerdem hässlich. Wenn man aber etwas die Berge erklimmt kommt man in die Altstadt. Hier wirds richtig schön, hätte ich nicht mehr erwartet! Viele bunte und traditionelle Wellblechfassaden, kleine Häuschen und sehr viel Streetart. Wir können die Cerros (Ausblicke) Alegre und Concepción empfehlen, auf dem Weg kommt man automatisch durch alle die hübschen Gassen und hat einen ganz coolen Ausblick auf die Stadt.
Es war ganz nett mal durch die Gassen zu laufen, aber so geflasht hat mich auch diese Stadt nicht. Meiner Meinung verpasst man nichts, wenn man Vina del Mar und Valparaiso auslässt, ich würde mich dann eher auf Weinregionen konzentrieren.
Wir sind danach noch nördlich von Vina del Mar gefahren, nach Concón, aber auch dort wird es nicht atemberaubend schön.
Was haben wir daraus gelernt? Fahren wir doch lieber am letzten Tag ein drittes Mal ins Weingut Casas del Bosque, hehe! Da kann man einfach so gut relaxen und dazu guten Wein genießen 🙂
Bis bald,
Thomas & Julia
Hallo Julia, habe gerade deinen Reisebericht gelesen. Finde ich sehr interessant.
Wir, mein Mann und ich, machen Ende September eine Bolivien-Rundreise. Anschließend möchten wir noch 1 Woche nach Chile.
2 Tage Santiago, 2 Tage Valparaiso und zu Abschluss 2 Tage auf ein Weingut zum Ausruhen. du hast das „Casas del Bosque“ lobenswert erwähnt, würde uns auch gefallen. Kannst du mir sagen wie hoch die Preise auf dem Weingut sind?
Vielleicht machst du dir die Mühe uns schreibst mir kurz zurück und hast sonst noch gute Tips.
Sonnige Grüße aus Kärnten
Johanna