Nachdem wir im wunderschönen Hoi An waren, haben wir uns weiter Richtung Norden aufgemacht. Besonders sehenswert sollen die Phong Nha Höhlen sein. Von Hoi An bis dorthin ist es aber ziemlich weit. Daher haben wir einen Halt in Hué eingeplant. Hué ist ca. drei Stunden mit dem Auto von Hoi An entfernt und ist die alte Kaiserstadt. Den Fahrer hat uns das Hotel in Hoi An besorgt.
Wie wir es fanden, was wir empfehlen können und was man sein lassen kann, lest ihr in diesem Artikel.
Vor Hué waren wir in Hoi An, zu diesem Artikel geht es hier:
Rundreise durch Vietnam Teil III – Drei Tage in der Laternenstadt Hoi An
Hué
Einen Halt in Hué kann man machen, man verpasst aber auch nichts, wenn man die Stadt links liegen lässt – das ist zumindest unser Eindruck.
Wir hatten nur keine Lust von Hoi An mit dem Nachtzug bis zu den Höhlen zu fahren. Das wären 300 Kilometer und der Nachtzug ist kein Highspeedzug und kein Verkehrsmittel mit dem ich mehr als nötig reisen möchte… ?
Unsere Unterkunft
Thanh Lich II, 1 Nacht
Völlig in Ordnung für eine Nacht. Die Zimmer sind sauber und das Hotel liegt ganz gut in einem belebten Viertel.
Sehenswürdigkeiten in Hué
Erstmal waren wir positiv überrascht, denn das Wetter war super! Sogar etwas sonnig – laut Reiseführer liegt Hué meist im Nebel.
Vor Ort hatten wir nur einen halben Tag, denn von Hoi An fährt man knapp drei Stunden nach Hué.
Die Stadt selber ist ziemlich hässlich, da noch vieles im Bau ist. Es gibt ein paar gemütliche Restaurants. Empfehlen können wir “Madam Thu” zum Mittagessen, leckeres vietnamesisches Essen! Abends waren wir im „Gecko“ – mega der Reinfall! Wir hatten alle verschiedene Gerichte und alle waren nicht lecker, also lieber woanders hingehen…
Neben der Stadt haben wir uns folgende zwei Dinge angesehen
- Die Zitadelle von Hué
Von der Innenstadt kann man dort hinlaufen. Die Zitadelle ist ein riesiges Gelände mit vielen alten Bauten – unter anderem dem Kaiserpalast – und zählt zum UNESCO Weltkulturerbe und wurde nach dem Vorbild der Verbotenen Stadt in Peking gebaut. Während des Vietnamkriegs wurde sehr viel zerstört, aber wieder aufgebaut. Das Gelände ist ganz hübsch angelegt und es gibt viele coole Fotoecken. Der Kaiserpalast ist die bekannteste Sehenswürdigkeit in Hué.
Man zahlt 150.000 VDN Eintritt pro Person. - Die Chuo Thien Pagode
Diese Pagode liegt vom Stadtzentrum ca. 5 Kilometer entfernt. Wir sind mit dem Taxi hin, alternativ kann man ein Boot nehmen, aber die Fahrt über den Parfüm Fluss sieht nicht allzu spanend aus und hätte ewig gedauert.
Die Pagode hat mir gut gefallen, so siehts dort aus:
Wie gesagt beide Sehenswürdigkeiten sind zwar ganz nett, aber auch kein Highlight. Mehr als eine Nacht benötigt man nicht.
Am nächsten Morgen haben wir uns zu den Phong Nha Höhlen aufgemacht. Mit einem privaten Fahrer dauert es vier Stunden und kostet 110$. Den Fahrer haben wir den Tag zuvor über VM travel gebucht, die haben auch Büros in Hué. Uber und Grab funktioniert in Zentralvietnam übrigens nicht gut, da es kaum Fahrer gibt.
Der Phong Nha Ke Bang National Park
Dieser Teil Vietnams ist noch ganz untouristisch, denn die Höhlen die es dort gibt sind noch nicht so lange für die Öffentlichkeit zugänglich. Dementsprechend sehr authentisch, aber auch nicht zurecht gemacht. heißt keine Restaurant Vielfalt oder abendliche Bespaßungen. Die meisten Häuser sehen aus wie Rohbauten – oder es ist deren Baustil, keine Ahnung 🙂
Ich fand die ganze Region landschaftlich total hübsch und man entkommt etwas dem Trubel der touristischen Orte.
Wir sind dort mittags angekommen und hatten eine Übernachtung gebucht und hatten somit gesamt 1,5 Tage zur Erkundung der Gegend. Wir hatten ursprünglich zwei Nächte gebucht, aber haben dann eine Nacht durch einen Nachtzug ersetzt.
Unterkunft
Wenn man ein paar der Höhlen erkunden möchte, macht es am meisten Sinn im Dorf “Cuo Lac” zu bleiben, hier findet man die meisten Unterkünfte und erreicht die Höhlen recht schnell.
Leider habe ich in meiner Wunschunterkunft kein Zimmer mehr bekommen. “Phong Nha Farmstay” soll ganz toll sein, hier würde ich versuchen ein Zimmer zu bekommen, auch wenn die Unterkunft etwas weiter außerhalb liegt, dafür aber mitten im Reisfeld.
Wir waren im Garden House Phong Nha, ein Homestay. Damit waren wir total zufrieden. Die Zimmer sind groß und sehr sauber! Heizung hat hier niemand, aber es war gar nicht kalt.
Was kann man im Phong Nha NP sehen?
Es gibt vier berühmte Höhlen: Die Phong Nha Cave, die Paradise Cave, die Tra Ang Cave und die Dark Cave.
Insofern ihr nicht totale Fans von Höhlen seid, reichen meiner Meinung zwei Höhle völlig aus. Welche das sind und welche Tipps wir haben:
Phong Nha Cave
Diese Höhle kann man nur mit einem Boot erreichen. Wir haben das Boot vom Dorf Cuo Lac aus genommen (da haben wir gewohnt). Das Ticket bekommt man am Bootsanleger und es kostet 300.000 VDN für das Boot und 80.000 VDN pro Person. Umso mehr Leute man zusammen bekommt, umso günstiger wird es, denn das Boot wird durch die Anzahl der Mitfahrer geteilt. Heißt diese Höhle kann man ohne Guide besuchen, man benötigt nur das Boot, denn anders kommt man nicht zu Höhle.
Die Fahrt über den Fluss ist total schön, denn überall ragen schöne einzelne Berge hoch. Bei uns war es leider total regnerisch, heißt bei gutem Wetter muss es ein Traum sein! Erinnert mich start an Guilin in China.
Nach ca. 30 Minuten kommt man zum Eingang der Höhle und man fährt mit dem Boot ein ganzes Stück rein.
Auf dem Rückweg wird man in der Höhle auf einem Sandstück rausgelassen und man kann den Rest der Strecke durch die Höhle zum Ausgang laufen. Das fand ich total super, denn es war eine gute Kombi zwischen Boot fahren und selbst laufen. Zudem läuft man auf dem natürlichen Boden der Höhle und nicht auf Stegen, die für den Tourismus erbaut werden.
Gesamt dauert der Trip ca. 2,5 Stunden. Die Höhle hat mir am besten gefallen.
Tagesausflug mit Jungle Boss Tour
Für den nächsten Tag im Phong Nha Nationalpark haben wir beschlossen die “Phong Nha National Park Tour” über Jungle Boss zu buchen. Pro Person kostet die 40€. Inkludiert ist die Paradise Cave, die 8 Ladies Cave und die Tra Ang Cave inklusive Lunch.
Wir waren eine Gruppe von 20 Leuten, viel zu groß! Ich würde diese Tour nicht für das Geld buchen. Eine Zusammenfassung der Tour und Tipps für eine bessere Investition von Zeit und Geld folgt nun:
Paradise Cave
Der erste Halt ist die Paradise Cave. Bis zum Parkplatz sind es ca. 30 Minuten mit dem Auto von Cuo Lac aus. Man kann zum Eingang der Höhle entweder 20 Minuten hinlaufen oder einen Buggy nehmen (was bei uns in der Tour inkludiert war). Dann gehts weiter zu Fuß in Serpentinen hoch zum eigentlich Eingang der Höhle. Bis alle 20 oben waren hats schon mal ewig gedauert – nervig!
Die Höhle ist riesig und komplett mit Holzstegen ausgelegt. Man kann einen Kilometer reinlaufen. Meiner Meinung nach sieht die Höhle nicht viel anders aus als die Phong Nha Cave, mit dem Unterschied, dass die Phong Nha Cave natürlicher ist, da man über Sand läuft und es außerdem durch die Bootsfahrt auch abwechslungsreicher ist. Heißt hier reicht meiner Meinung nach eine der beiden Höhlen: entweder Paradise Cave oder Phong Nha Cave, die letztere fand ich schöner.
Die Paradise Cave kann man ohne geführte Tour besuchen, dazu braucht man nur ein Ticket – heißt hier kann man schon mal sparen. Wäre besseres Wetter gewesen, wären wir zur Paradise Cave mit dem Roller gefahren, der Weg ist nämlich super schön.
8 Ladies Cave
Ein Wort: laaaangweilig! Man besucht zunächst einen hässlichen Tempel und kann sich die 8 Ladies Cave ansehen, ein Loch in der Felswand mit einem Altar. Was ein Zeitfüller -braucht kein Mensch.
Dort verbringt man eine Stunde inkl. Klo für alle – jippi!
Tra Ang Cave
Diese Höhle darf man nur geführt besuchen und sie wurde erst 2016 für Touristen eröffnet. Eine geführte Tour macht also nur hier her Sinn, vielleicht kann man diese Höhle einzeln über Jungle Boss buchen.
Die Tour zur Höhle führt durch einen Dschungel, alleine würde ich den Weg nicht gehen. Es ist recht steil und war bei uns super matschig – ihr könnt euch also vorstellen, wie lang es gedauert hat, bis 20 Leute am Ziel waren…
Die kleine Wanderung war super! Am Ende läuft man an einem Fluss vorbei und auch wenn es geregnet hat, war die Landschaft total schön.
Dort angekommen bekommt man ein Mittagessen, was ok ist.
Danach geht es in die Tra Ang Höhle. Um zum Eingang zu gelangen muss man durch einen Fluss und die Höhle kann man nur schwimmend erkunden.
Schande über unser Haupt – uns war es bei 18 Grad zu kalt und wir sind nicht rein. Stefan, Thomas’s Kumpel, hat es aber mitgemacht. Er fand es super cool und das Highlight der Tour. Man schwimmt 600 Meter mit Stirnlampen in die Höhle. Laut Stefan war es kein bisschen kalt. Er sagt es macht Sinn diese Höhle mit einer “trockenen” Höhle zu verbinden.
Auch wenn wir das Highlight nicht mitgemacht haben, fand ich die Dschungel Wanderung ganz cool.
Fazit:
Entscheidet euch nur für eine Höhle: entweder die Phong Nha Cave (mein Favorit) oder die Paradise Cave und macht diese auf eigene Faust.
Dazu würde ich die Tra Ang Cave empfehlen – bzw. machen auch viele eine Tour zur Dark Cave, dann hat man eine gute Kombi. Wegen des Wetters haben wir uns gegen die Dark Cave entschieden, da man neben schwimmen auch durch Matsch laufen muss. Darauf hatten wir keine Lust, weil es zu kalt war.
Die Jungle Boss Tour wie wir sie gemacht haben, ist das Geld nicht wert.
Leider hat es bei uns total geregnet, sonst hätten wir uns einen Roller gemietet und wären einfach nur rumgedüst. Falls das Wetter mitspielt würde ich das definitiv machen.
Essen in Phong Nha
Ein kulinarisches Highlight haben wir hier nicht gefunden. Generell sind wir sehr enttäuscht vom Essen in Vietnam.
Was ganz gemütlich ist, sind die “Victory Road Villas” gleich neben unserer Unterkunft. Hier kann man das ein oder andere Bierchen trinken 🙂
Die Weiterreise
Den gleichen Abend haben wir die erste Erfahrung mit dem Nachtzug nach Ninh Binh gemacht. Los gings um 0.55 Uhr von Dong Hoi aus, die Stadt ist ca. eine Stunde von Phong Nha entfernt. Dort sind wir mit einem privatem Fahrer für 500.000 VDN hin gefahren.
Da haben wir uns noch ein schäbiges Hotel am Bahnhof für 8€ geholt, um unsere Backpacks zu lagern und noch was Essen zu gehen.
Zum Artikel über Ninh Binh gelangt ihr hier:
Rundreise durch Vietnam Teil V: Drei Tage in Ninh Binh
Vieles würden wir nach diesen 4 Wochen in Vietnam anders planen. Alle Tipps und Erfahrungen haben wir hier zusammengefasst:
4 Wochen Rundreise durch Vietnam: Route, Highlights & Tipps
Bis bald aus Ninh Binh,
Thomas & Julia
Halli hallo wieder ganz nett geschreiben?